Angenommen, nur mal angenommen, man würde einen Haufen trockenes Laub anzünden und dich zwingen, den Rauch einzuatmen. Das wäre Folter. Damit das Zigarettenrauchen das aber nicht ist, setzen die Zigarettenhersteller bis zu 600 Stoffe den Tabakerzeugnissen und Zigarettenfiltern zu. Einige dieser Zusätze sorgen für eine schnellere Aufnahme des Nikotins in den Blutkreislauf und damit ein schnelleres Anfluten der Wirkung im Gehirn („Kick“). Andere Stoffe mildern den Husten- und Schmerzreiz und ermöglichen dadurch auch Kindern ein tieferes Inhalieren des Rauchs. Mit Hilfe verschiedener Zuckerarten überdecken die Tabakkonzerne den strengen Tabakgeschmack, um das Rauchen noch angenehmer zu machen.
Die Industrie hat aber mittlerweile echt ein Image-Problem. Nicht umsonst ist der Marlboro-Mensch von der Bildfläche verschwunden. Er passt einfach nicht mehr in die Zeit. Aber gibt es statt ihm jetzt die „innovative“ iCigarette mit Blue-Tooth-Anbindung an die iWatch?
Anscheinend nicht. Scheint auch nicht wirklich in die Zeit zu passen.
Dennoch macht die Dampferei die Industrie arg nervös. Es drohen massive Umsatzeinbrüche im Milliardenspiel. Es wird zwar behauptet, die E-Zigaretten würden nur für eine Nikotinzufuhr wie beim Zigarettenrauchen sorgen, seien aber sonst ganz harmlos. Angeblich sind da nämlich keine wirklich giftigen und krebserzeugenden Stoffe enthalten. So richtig erforscht ist das aber noch nicht wirklich. Es ist auffällig, wie im Internet Konfusion erzeugt werden soll.
Ähnlich wie beim Klimawandel.
Um ganz klar Position zu beziehen: Niemand macht hier Werbung für E-Zigaretten. Nikotin ist ein Nervengift und das bleibt es, egal in welcher Form es konsumiert wird. E-Zigaretten scheinen aber das Zeug zu haben, der Tabak-Mafia die Suppe ein wenig zu versalzen. Wegen des weltweit sinkenden Zigarettenkonsums setzen Tabakproduzenten immer stärker auf Ersatzprodukte wie etwa E-Zigaretten. Aber die Teile sind nicht wirklich sexy und man wirkt damit so süchtig und lange nicht so cool wie Mr. Marlboro oder die Freiheitskämpfer von Gauloises. Und dafür haben die jungen Leute eine feine Antenne. Unnötig, ständig zu betonen, dass auch E-Zigaretten eine „Einstiegsdroge“ sein können. Als „Ausstiegsdroge“ scheinen sie aber Potential zu haben. Im Unterschied zu Nikotinpflastern und Kaugummis brechen sie nicht gleich so radikal mit Gewohnheiten und der oralen Stimulation (saugt mal an einem Pflaster oder Kaugummi), sie stören aber die Riten.
Ein nicht zu unterschätzender Teil der Nikotinsucht besteht aus Gewohnheiten. Und aus sozialen Ritualen. Stellt Euch mal vor, Ihr würdet die Challenge mit unserer „Heisse Kartoffel“-Szene mit E-Zigaretten nachdrehen. Würde das funktionieren? Schon alleine das Verschenken einer E-Zigarette wäre mindestens eine 30 Euro-Investition. Da kann was zusammenkommen. Aber so schnell geben eure Feinde nicht auf. Sie setzen jetzt auf E-Shishas, die krampfhaft zum Gruppenerlebnis hochstilisiert werden. Man kann ja alles mögliche verdampfen. Es muss kein Nikotin sein. Hauptsache die Kasse klingelt. Die Holländer scheinen da ganz vorne zu sein, wie „Der Stern“ zu berichten weiß. Ihr seht, man sorgt sich um Euch oder vielmehr um Euer Geld –und dass Ihr bloß nicht vom Glauben abfallt und dem ganzen Quatsch einfach den Rücken zukehrt. Aber auf Euch ist einfach kein Verlass mehr. Bravo! Und was ist mit Wasserpfeifen?
Ist Wasserpfeife harmloser als normale Zigaretten?
Beim Rauchen gelangen giftige und krebserzeugende Stoffe schnell und tief in die Lunge. Im Tabakrauch sind Gifte und viele andere Verbrennungsprodukte enthalten. Viele dieser Stoffe befinden sich auch im Rauch von Wasserpfeifen.
Ist die Wasserpfeife auch gesundheitsschaedlich?
Ja! Der Tabak in der Wasserpfeife wird zwar nicht wie bei der Zigarette direkt verbrannt, sondern er wird bei niedrigen Temperaturen verschwelt. Aber auch dabei entstehen äußerst giftige Substanzen wie Acetaldehyd, Acrolein oder Benzol in hohen Konzentrationen. Die zahlreichen Zusatzstoffe im Shisha-Tabak wie Zucker und Sirup oder Feuchthaltemittel machen ihn beim Rauchen noch giftiger. Das weiß auch der Gesetzgeber. In der Schweiz darfst du unter 18 in der Öffentlichkeit nicht mehr rauchen – auch keine Wasserpfeife!
Können durch das Rauchen von Wasserpfeifen auch Infektionskrankheiten übertragen werden?
Ja! Wasserpfeifen werden häufig von mehreren Personen gleichzeitig benutzt. Am Mundstück der Wasserpfeife bleiben Speichelreste hängen.
Im Speichel können sich Krankheitskeime befinden, die bei der Verwendung von nur einem Mundstück von einem Raucher an den anderen weitergegeben werden. Shisha-Rauchen kann ansteckende Krankheiten übertragen: Lippenbläschen (Herpes), Gelbsucht (Hepatitis) und die Lungenkrankheit Tuberkulose.
Filtert das Wasser nicht die Schadstoffe heraus?
Nein! Das Wasser in der Shisha kühlt nur den Qualm, sodass dieser beim Einatmen nicht so im Hals kratzt. Reinigen kann das Wasser den Rauch aber nicht. Mit dem Rauch von Wasserpfeifen nimmst du zum Teil sogar mehr Gifte auf als mit filterlosen Zigaretten. Dazu gehören auch Schwermetalle wie Chrom, Nickel, Cobalt und Blei. Schwermetalle sind für den Menschen giftig. Da der menschliche Körper sie nicht abbauen kann, lagern sie sich in Knochen und im Fettgewebe ab – die Giftkonzentration wird erhöht.
Macht das Rauchen von Wasserpfeifen auch süchtig?
Ja! Beim Rauchen einer Wasserpfeife nimmst du noch mehr Nikotin auf als beim Rauchen einer Zigarette und das macht genauso süchtig wie beim Zigarettenrauchen.
Gelangt beim Shisha-rauchen auch Teer in deine Lunge?
Ja! Auch wenn auf dem Tabakpäckchen steht „Enthält 0 g Teer“ oder „Enthält 0% Teer“, bedeutet dies nicht, dass beim Shisha-Rauchen kein Teer in deine Lunge gelangt. Das ist geradezu gefährliche Irreführung: Der Teer ist nicht im Tabak vorhanden, sondern entsteht erst beim Verbrennen des Tabaks!
Der Teer beim Zigaretten- oder Shisha-Rauchen lagert sich im Lungengewebe ab.
Gefährdest du beim Shisha-rauchen auch andere?
Ja! Mit dem Rauchen einer Wasserpfeife in einem geschlossenen Raum belastest du auch die Gesundheit anderer. Beim Shisha-Rauchen werden ebenso wie beim Rauchen von Zigaretten Gifte in die Luft abgegeben. Die Schadstoffe reizen die Atemwege auch der anderen Personen im Raum und können bei Ihnen die gleichen Krankheiten z.B. Asthmaanfälle, Herzerkrankungen und sogar Lungenkrebs verursachen wie wenn sie selbst rauchen würden.
fragt rauch-frei.info. Die Antwort: Nein! Das Rauchen von Wasserpfeifen (Shishas) ist genauso schädlich wie das Rauchen einer Zigarette! Tabakrauch ist ein Giftgemisch – auch der einer Wasserpfeife.